Neue Zugänge ins Lehramt: Ein-Fach Master Informatik und Mathematik

Aus aktuellen Bedarfsprognosen für Lehrkräfte wissen wir, dass mindestens bis zum Jahr 2035 ein gravierender Mangel an Mathematik- und Informatiklehrkräften herrschen wird und dass der Bedarf auch darüber hinaus groß bleiben wird.

Vor diesem Hintergrund hat die Ständige Wissenschaftliche Kommission der Kultusministerkonferenz im Jahr 2023 die Empfehlung ausgesprochen, dass alternative Wege ins Lehramt, speziell auch für bisher noch nicht berücksichtigte Personengruppen, geschaffen werden sollen.

Eine solche Personengruppe sind Studierende der Mathematik oder Informatik, die sich nach einem Bachelorabschluss beruflich in Richtung Schule umorientieren möchten. Bisher gab es keine attraktiven Wege dafür. Entweder konnten diese Personen in ein reguläres Lehramtsstudium wechseln und mussten damit ein zweites Unterrichtsfach zeitaufwändig nachstudieren oder sie konnten zunächst einen Masterabschuss in ihrem Fach erwerben, um dann ohne gute Vorbereitung über Seiten- oder Quereinstiegswege in die Schule zu gelangen. 

An dieser Stelle setzen die Ein-Fach-Master of Education Studiengänge an. Sie eröffnen nun die Möglichkeit, sich mit einem regulären Masterstudium im Anschluss an einen fachlichen Bachelorabschluss für den Schuldienst zu qualifizieren. Mit dem Abschluss kann man in den Vorbereitungsdienst eintreten und sich für die reguläre Laufbahn als Studienrätin oder Studienrat qualifizieren.

Inhaltlich ist das Masterstudium aus den Lehrveranstaltungen der Bildungswissenschaften und der jeweiligen Fachdidaktik aufgebaut, wie sie im Bachelor und Master des regulären Lehramtsstudiums vorkommen. Das Angebot ist daher praktisch vollständig mit dem bereits existierenden Lehrangebot zu realisieren und benötigt nur geringe zusätzliche Ressourcen. Auch werden fachbezogene Schulpraktika im Rahmen des Masterstudiums absolviert. Zusätzlich können die Studierenden in einem außerfachlichen Wahlbereich vertiefende pädagogische Kenntnisse erwerben, zum Beispiel hinsichtlich Medien- oder Diversitätspädagogik, die über das Niveau des regulären Lehramtsstudiums hinausgeht. Die Absolventinnen und Absolventen liefern somit einerseits an ihrer Schule einen Beitrag zur Unterrichtsversorgung in einem Mangelfach und bringen andererseits vertiefte fachliche Expertise mit sowie die Qualifikation für weitere pädagogische Arbeitsfelder, die bisher in den Schulen oft nur am Rande Berücksichtigung finden können.

Perspektivisch kann das Format auch in anderen Mangelfächern wie Physik oder Chemie an der CAU Kiel umgesetzt werden.